Wie Andreas Glatz, der Sänger und Pianist, Komponist und Arrangeur der Gruppe, zuletzt verriet, war eine Einladung zum Auftritt beim 70. Geburtstag der Anlass zu diesem Konzert in Manzell. Es war die Premiere des neuen Programms, das nicht nur Dorothee Füting mit Familie, sondern auch allen Zuhörern in der vollen Kirche eine tiefe Freude machte.
Durch die Zeiten führen sie, durch Tageszeiten, Jahreszeiten und Lebenszeiten. Wie bei ihren Konzerten üblich, sind wieder Lieder von Glatz eingebunden, von ihm am Piano gesungen, von Rainer Oswald mit Saxophonen und Didgeridoo und von Ralf Berner am Bass begleitet, wobei die Musiker die Gedanken mit Soli und Improvisationen interpretieren und weiterführen.
Dazu spricht Günter Weber ausdrucksvoll Gedichte, viele von Andreas Knapp, dazu Hesse und Rilke, auch eigene Texte, die Glatz teilweise vertont hat und singt, so das Herbstlied mit seinen Gedanken zum Tod, mit der Frage „Gibt es die Hand, die mich hält?“ und einem hoffnungsfrohen Ja als Antwort.
In immer neuen Bildern wird über die Zeit, den Menschen in der Zeit meditiert. Da ist Knapps Bild vom gehetzten Menschen „mit der Stechuhr in der Herzgegend“ und den „Beziehungen im E-Mail-Stil“ und da ist der Gegenentwurf: „Einfach wieder schlendern, absichtslos verweilen in der Stille Klang“. Es ist ein eingespieltes Team, das in harmonischem Miteinander aufeinander hört, einander Raum lässt, der Stimme wie dem Saxophon oder der Gitarre als stillem Begleiter. Urtöne, von Oswald dem Didgeridoo entlockt, begleiten Knapps Text über Gebetszeiten, das mit dem tröstlichen Bild des „an der atmenden Brust Gottes ruhenden Du“ endet.
Sie sind fröhlich mit der Frage „Haste mal ne Zeit für mich?“, nachdenklich mit dem Lied von der Zeit, die das Leben schnell vorbeitickt, sie singen mit Alexandras Chanson von Träumen, die nicht in Erfüllung gehen, und sie schenken Geborgenheit mit dem Gedanken „Meine Zeit steht in Deinen Händen“.
„Durch die Zeiten“ hat die Gruppe Wortklang in der evangelischen Kirche in Manzell geführt. Von links die Musiker Ralf Berner, Andreas Glatz und Rainer Oswald, stehend Günter Weber.